Betriebesterben in Polen
Mittwoch, 29. Dezember 2010Die Orte des neuen Widerstands
von Kamil Majchrzak, gleichzeitig erschienen in SoZ – Sozialistische Zeitung # 12/2009
Seit der liberalen Schocktherapie Anfang der 90er Jahr gilt Polen als Musterschüler des Kapitalismus. Doch die Grenze zwischen Boom und Bankrott verläuft, wie die baltischen Staaten gezeigt haben, fließend. Als im September das polnische Amt für Statistik (GUS) die Wirtschaftszahlen für das Jahr 2008 vorstellte, atmete die liberale Regierung von Donald Tusk (PO) auf. Bestätigte doch ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 5% die Mär von der Überlegenheit Polens gegenüber den gescheiterten „baltischen Tiger-Staaten”.
Doch die soziale Realität hat in der Finanzkrise das positive thinking der Neoliberalen längst eingeholt. Nach der Schließung der Werft in Szczecin (Stettin) mussten auch die chemischen Betriebe in Police die Produktion herunterfahren. Gleichzeitige wurden die Werften in Gdynia geschlossen, die Werft in Gdansk nur rumpfhaft erhalten.
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