Das Elend des Westens … und die Angst vor der Universalität
Dienstag, 29. März 2011Das westliche Demokratieverständnis folgt einer falschen Logik des Nullsummenspiels zwischen Opposition und Staat. Der Staat scheint ein unhinterfragbarer Monolith zu sein, an dem die sozialen Bewegungen nicht vorbeikommen und ihre Politik auszurichten haben. Die parlamentarische Linke sucht ihr Heil in einer Regierungsmehrheit. Andere versuchen die Mobilisierung einer neuen linken Mehrheit außerhalb der etablierten Parteien. Am Ende arbeiten sich beide an den vorhandenen bürgerlichen Institutionen ab. Eine falsche Dichotomie.1
von Kamil Majchrzak, gleichzeitig erschienen in Graswurzelrevolution # 357 (März 2011), S. 14
In nur wenigen Wochen gelang es weiten Teilen der arabischen Bevölkerung durch ihre Massendemonstrationen diesen Widerspruch frei von jedem kommunikativen Missverständnis sichtbar zu machen. Eine Leistung, die der hiesigen, in ihrem Selbstverständnis radikalen Linken und ihrer akademischen Avantgarde bislang nicht gelungen ist, obwohl sie stets Kritik, Gramsci und Emanzipation auf den Lippen trägt.
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