Ohne uns – Die Bundesregierung lehnt eine finanzielle Beteiligung an der Gedenkstatte fiir das ehemalige Vernichtungslager Sobibor ab
Freitag, 01. November 2013von Kamil Majchrzak, gleichzeitig erschienen in Konkret # 11/2013, S. 35
Es waren »außergewöhnliche Umstande«, auf die sich Philip Bialowitz bezog, als er seinen Besuch bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) in Berlin dazu nutzte, Bundestagspräsident Lammert (CDU) einen Brief zu überreichen, in dem er um »Unterstützung für das Projekt der neuen Gedenkstätte im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Sobibor« bittet. Der aus dem ost-polnischen Schtetl Izbica stammende Bialowitz ist einer der letzten Überlebenden des Vernichtungslagers; er war aktiv an den Aufstandsvorbereitungen beteiligt, die zur Selbstbefreiung zahlreicher jüdischer Haftlinge am 14. Oktober 1943 führten. Nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto im April 1943 ist der Aufstand in Sobibor eine der größten und erfolgreichsten bewaffneten Erhebungen der Juden gegen die Nazis und ihre Vernichtungspolitik gewesen.